Sie haben sich für eine Klassenfahrt aus unserem Sortiment entschieden und die Ankündigung löst bei den Schülern Freude aus. Bei den Eltern hingegen häufig ein Stirnrunzeln, denn Klassenfahrten sind nicht mehr das, was sie einmal waren: Ausflüge mit der Klasse, meist in ein nahegelegenes Schullandheim oder die nächste Großstadt. Inzwischen liegen die Ziele weit ab, in europäischen Metropolen wie London, Rom oder Paris, an den Stränden der Adria in Rimini oder am Gardasee. Mit entsprechenden – auch finanziellen - Konsequenzen.
Schulfahrten sind heute immer öfter komplex und verlangen von allen Beteiligten Kompetenz, Organisationsvermögen, Planung und eine Finanzierung von langer Hand. Zahlreiche Vorschriften und Regelungen sowie die verschiedenen Interessen, Bedürfnisse und Besonderheiten von Schülern, Eltern und Lehrern müssen berücksichtigt werden. Nicht zuletzt erfordern Klassenfahrten auch eines: Geld.
Die meisten Reisen sind heute teurer als früher, da Reiseziele deutschland- oder sogar europaweit angesteuert werden und die Ansprüche der Gruppen hinsichtlich Qualität und Ausstattung von Unterkünften gestiegen sind. Oftmals vergessen werden auch die Kosten, die den gestiegenen Anforderungen an Sportgeräte, der Sicherheitsausstattung im Allgmeinen und der qualifizierten Anleitung und Betreuung etwa bei Wintersport, Kanu- oder Radtouren geschuldet sind. Auch Programmleistungen, egal, ob pädagogisch anspruchsvoll oder mit Unterhaltungswert, kosten mehrheitlich Geld: Museen, Kletterparks, inszeniertes Teamerlebnis– und erst recht Musicals, Gruselkabinette oder Miniaturwelten sind auch für Schulgruppen selten gratis.
Diese Kosten treffen in voller Breite die Eltern. Nicht alle Familien sind ohne weiteres in der Lage, diese zu stemmen. Gerade wenn mehrere schulpflichtige Kinder zu versorgen sind oder wenn das Familienbudget keine großen Sprünge zulässt, entsteht eine schwierige Situation. Finanzielle Engpässe dürfen aber nicht die Ursache sein, dass einzelne Schüler:innen von der Klassenfahrt ausgeschlossen sind. Hier helfen die Bildungs- und Teilhabeleistungen des sogenannten Bildungspakets, die für Ausflüge und mehrtägige Klassenfahrten den kompletten Reisepreis tragen können. Diese und andere wichtige Finanzierungshilfen listet unser Ratgeber auf.
Klassenfahrten sind zur Nebensaison meist deutlich günstiger als zur Hauptsaison. Eine Ersparnis von teilweise 40 EUR pro Person und mehr halten wir für möglich. Oftmals haben die Unterkünfte noch freie Kapazitäten und geben Rabatte z.B. in Form eines 4:3-Rabattes (vier Nächte schlafen, drei bezahlen) für anreisende Schulklassen, die wir gern weitergeben. Zum anderen sind jenseits der Hauptsaison auch Busunternehmen und Programmanbieter nicht voll ausgelastet, so dass auch hier mit Preisnachlässen gerechnet werden kann. Die Verfügbarkeit von Zusatzleistungen ist deutlich höher als zur Hauptsaison. Manche Unterkünfte bieten bei Anreise am Sonntag einen weiteren Nachlass (sichtbar im Buchungsschritt 2).
Bei Jugendtours finden Sie alle Aktionsrabatte im Aktionspreisrechner hier:
Günstige Klassenfahrt finden
Sollte die Schulfahrt dennoch in der Hauptsaison und in eine der Top-Metropolen Europas erfolgen müssen, z.B. weil die Schule dies so vorsieht, dann empfehlen wir Ihnen alternative Reiseziele mit ins Kalkül zu ziehen. Z.B. können Sie in Utrecht eine ähnliche schöne Grachtenrundfahrt unternehmen wie in Amsterdam, bezahlen allerdings in Utrecht für die Unterbringung und für diverse Programmangebote zum Teil deutlich weniger als in Amsterdam. Touristische Hochburgen sind in der Hauptsaison meist überbucht und dementsprechend teuer.
Ein Reisebus, der allein für Ihre Gruppe unterwegs ist, verursacht bei kleineren Gruppen hohe Kosten. Eine Möglichkeit, den Reisepreis zu senken, wäre den Reisebus gemeinsam mit einer anderen Schulklasse voll auszulasten. Ein normaler Reisebus hat ca. 50 Sitzplätze. Am besten ist es, Sie fragen in Ihrer Schule nach, ob es Parallelschulklassen gibt, die mit Ihnen auf Klassenfahrt gehen wollen. Oftmals können wir die Koordination übernehmen. Ganz nebenbei reduziert sich auch der ökologische Fußabdruck Ihrer Klassenfahrt erheblich.
Wenn Sie auf einen eigenen Reisebus verzichten können, werfen Sie doch einen Blick auf andere Anreisearten. Um Ihnen eine Übersicht zu geben, listet Jugendtours in den Buchungsschritten vergleichend alternative Anreisearten - Deutsche Bahn, Flixbus - mit anfallenden Kosten und Verfügbarkeiten in Echtzeit. Hier können Sie die Preise alternativen Anreisearten direkt miteinander vergleichen:
Klassenfahrten mit der Deutschen Bahn
Klassenfahrten mit dem Fernbus
Bei der Planung ist abzuwägen, wie lange die Reise dauern soll, um ohne Leerlauf die pädagogischen Ziele der Klassenfahrt und gewünschte Effekte für die Gruppenbildung erzielen zu können.
Klassenfahrten sind für sozial benachteiligte Schülerinnen und Schüler eine der wenigen Möglichkeiten, eine längere Reise zu machen. Oftmals sind solche Jugendliche auch das erste Mal im Ausland unterwegs. Daher sollten Sie das Programm der Schulfahrt nicht zu knapp planen. Fragen Sie als Junglehrerin- bzw. Junglehrer einen erfahrenen "alten Hasen". Lehrerinnen und Lehrer, die viele Klassenfahrten gemacht haben, wissen, wo kostenlose Museen besucht werden können, sie kennen interessante Wanderungen und Möglichkeiten, eigene Ideen für die Teambildung einzubringen. Fragen Sie unbedingt auch unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter am Telefon. Wir beraten Sie gern!
Seien Sie kreativ: Sie haben viele Möglichkeiten, z.B.:
+ Nutzung traditioneller Quellen für die Klassenkasse wie Kuchenbasar, Flohmarkt oder Weihnachtsmarkt oder Organisation einer Diskothek.
+ Sponsorenlauf: ein an vielen Schulen bereits genutztes Instrument, für den guten Zweck zu sammeln: pro gelaufener Runde gibt es einen kleinen Obolus von den Sponsoren. Da kommen Teamgeist und Ehrgeiz ins Spiel und mancher Euro in die Klassenkasse.
Das Paket für Bildung und Teilhabe (BuT) der Bundesregierung, oftmals einfach Bildungspaket genannt, unterstützt einkommensschwache Familien. Für Ausflüge und mehrtägige Klassenfahrten kann der komplette Reisepreis getragen und direkt an den Leistungsanbieter bezahlt werden. Der Antrag sollte vor Beginn der Maßnahme gestellt werden. Eine Übersicht über alle allgemein gewährten Leistungen im Rahmen des Bildungspakets finden Sie auf der Internetseite des Bundesministeriums für Arbeit und Soziales unter Leistungen Bildungspaket.
Hilfsbedürftige Kinder und Jugendliche haben Anspruch auf Leistungen aus dem Bildungspaket, wenn Sie eine allgemein- oder berufsbildende Schule besuchen und keine Ausbildungsvergütung oder BAFöG erhalten.
Zudem sollte mindestens einer der folgenden Aussagen zutreffen:
Das Team „Bildung und Teilhabe (BuT) Beratung“ hilft Ihnen auf der fünfsprachigen Internetseite www.but-beratung.de Leistungen zu beantragen. Wo Sie BuT-Leistungen vor Ort in Ihrem jeweiligen Bundesland beantragen und die entsprechenden Antragsformulare erhalten können, erfahren Sie auf der Internetseite des Bundesministeriums für Arbeit und Soziales unter Anlaufstellen Bildungspaket.
Wer einen Antrag auf Leistungen von Arbeitslosengeld, Bürgergeld oder Sozialgeld gestellt hat, braucht keinen gesonderten Antrag mehr zu stellen. Dies gilt auch für den analogen Anspruch nach dem AsylblG. Diese Anträge gelten gleichzeitig auch als Antrag auf BuT-Leistungen.
An vielen Schulen existiert ein Förderverein, in dem sich Eltern, Lehrer und ehemalige Absolventen für ihre Schule engagieren. Diese Fördervereine unterstützen häufig auf Anfrage bestimmte Projekte, die bei Klassenfahrten eine Rolle spielen, oder fördern einzelne Schüler, wenn sich die Eltern das nicht leisten können. Dieser Weg ist für die Eltern oft leichter zu beschreiten und erregt weniger Aufsehen.
Bei der Auswahl von Ziel und thematischer Ausrichtung einer Klassenfahrt besteht die Möglichkeit, sich die finanzielle Unterstützung des Schulamts zu sichern: z. B. werden Schulpartnerschaften mit Schulen aus Mittel- und Osteuropa oder außereuropäischen Staaten gefördert. Auch Fahrten zu Gedenkstätten können gefördert werden.
Für eine Reise mit der Schulklasse in die deutsche Haupstadt können Fördermittel bzw. Fahrtkostenzuschüsse beim Bundesrat oder über den lokalen Bundestags-Abgeordneten beim Bundestag eingereicht werden. Der Bundesrat gewährt Schüler- und Jugendgruppen, die den Bundesrat im Rahmen der politischen Bildung besuchen, Zuschüsse zu den Fahrkosten. Prinzipiell steht diese Förderung jeder Schülerin bzw. jedem Schüler zu, der mindestens die neunte Klasse besucht oder sich in einer Berufsausbildung befindet, zwischen 15 und 25 Jahre alt und nicht erwerbstätig ist. Während des Aufenthalts in Berlin muss eine Informationsveranstaltung beim Bundesrat besucht werden. Weitere Informationen finden Sie unter Richtlinien Fahrkostenzuschüsse Bundesrat und Klassenfahrt nach Berlin.
Des Weiteren können begrenzte Kontingente an Zuschüssen über den lokalen Bundestagsabgeordenten beantragt werden. Am besten ist es, Sie wenden sich an den für Sie zuständigen Bundestagsabgeordneten und fragen dort nach. Die Kontaktdaten entnehmen Sie der Internetseite des Deutschen Bundestag unter www.bundestag.de/abgeordnete/.
Hier finden sich insbesondere für Gedenkstättenfahrten ausführliche Hinweise – von öffentlichen Fördermitteln bis hin zur Förderung durch die Europäische Union:
www.bpb.de/partner/akquisos/143269/oeffentliche-foerdermittel
Gedenkstättenfahrten in Polen können Sie hier bezuschussen lassen:
Internationales Bildungs- und Begegnungswerk
Bei Studienreisen in eine Reihe von Ländern ist es möglich, bei bestimmten Trägern finanzielle Unterstützung zu beantragen, die in aller Regel an Projekte des Jugendaustauschs und klar definierte Voraussetzungen gebunden sind:
Deutsch-Polnisches Jugendwerk
Deutsch-Französisches Jugendwerk
Tandem (Tschechien)
Deutsch-russischer Jugendaustausch
Stiftungen der Bundesrepublik bieten für bestimmte Themen und Reiseziele Zuschüsse an, z.B.:
Friedrich-Ebert-Stiftung
Wenn die Reise ohnehin auf bestimmte historische oder politische Schwerpunkte ausgerichtet sein soll, lohnt es sich zu prüfen, ob es Stiftungen gibt, die sich hier inhaltlich, organisatorisch und finanziell einbringen können.
Der Pädagogische Austauschdienst des Auswärtigen Amts (Kulturminister Konferenz) unterstützt auch im Ramen des Erasmus-Programms Klassenfahrten und Austauschprogramme mit Fördergeldern, die von der Schule beantragt werden können. Die Internetseite finden Sie hier:
Pädagogischer Austauschdienst